Ganztag am Gymnasium Eringerfeld

Mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 haben wir unser Ganztagsangebot umstrukturiert und erweitert. In groben Zügen möchten wir hier einen Einblick geben.

Unsere Leitlinien:

Folgenden Leitlinien des Ganztags fühlen wir uns verpflichtet:

Individuelle Förderung und Forderung

Gesunde Schule

Veränderung von Unterricht (z.B. selbstständige Unterrichtsvorhaben, Schulung der Medienkompetenz)

Soziales Lernen

Partizipation der Schülerinnen und Schüler

Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit

Öffnung von Schule

Kreative Freizeitgestaltung (z.B. Arbeitsgemeinschaften, Mittagspausenbetreuung)

Qualifizierung des Personals (z.B. Fortbildungen, Pädagogische Tage)

Umsetzung

Unterricht und Freizeit, gemeinsames und individuelles Lernen, Phasen der Konzentration und der Entspannung wechseln sich ab. Die Phasierung des Tages sorgt dafür, dass die Schülerinnen und Schüler ausreichend Zeit sowohl für das Lernen im Unterricht als auch für gemeinsame außerunterrichtliche Aktivitäten haben. In den Pausen stehen Bälle und Spielgeräte zur Verfügung. (Wir sind auch Teil des Netzwerks „Fit for Future“.) Das gemeinsame Mittagessen wird frisch gekocht und richtet sich an die Bedürfnisse der Heranwachsenden.

Während in den Mittagspausen einzelne Betreuungs- und Bewegungsangebote bestehen, kann stets unser weitläufiges Gelände vielfältig genutzt werden. Schritt für Schritt bauen wir gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schüler weitere Angebote aus. So organisierte die SV im Schuljahr 22/23 einen Sponsorenlauf und will vom Erlös Spielgeräte anschaffen.

Die letzte Doppelstunde mittwochs bietet für alle Schülerinnen und Schüler de Klassen 5 bis 8 eine AG an, die wir über die Jahrgangsgrenzen hinaus auch gemischt mit der Realschule anbieten und durchführen. So kann ein interessantes und vielfältiges Angebot gewährleistet werden. Hier werden auch außerschulische Angebote gerne aufgenommen und auch Oberstufenschüler oder Eltern dürfen sich gerne einbringen.

Bei der Gestaltung des Freitags (s.u.) haben wir uns an den „Schulen im Aufbruch“ mit dem „FREI DAY“-Konzept (https://frei-day.org) orientiert. In den sogenannten SOL-Stunden können die Schülerinnen und Schüler selbst festlegen, in welchen Fachbereichen, an welchen Themen im individuell angemessenen Tempo gelernt werden soll. Dabei können die Lernenden auch miteinander und voneinander lernen. Dazu kommen zwei Stunden, in denen in Kleingruppen Projektarbeit stattfindet. Die Woche wird dann mit einer Klassen-/Orientierungsstunde abgeschlossen, in der der Klassenrat stattfindet und in der die Woche harmonisch beendet wird, sodass möglichst alle unbelastet das Wochenende genießen dürfen.

FREI-Day am Gymnasium Eringerfeld

Chancengerechtigkeit in der Ganztagsschule bedeutet, dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht auf einen "imaginären Durchschnittschüler" einstellen, sondern vielmehr Lernangebote unterbreiten, die auf individuelle Unterschiede von Schülerinnen und Schülern Rücksicht nehmen. Der verantwortliche Umgang mit Heterogenität ist mehr als nur eine pädagogische Herausforderung, es ist vielmehr der Weg zu einer "Schule für alle Talente".

Die Lehr-Lernforschung beschreibt adaptiven Unterricht als gestaltete Lernumgebungen. Und die Schülerinnen und Schüler werden dort abgeholt, wo sie stehen. Auf der Grundlage von Beobachtungen und Diagnose werden individuelle Lernausgangslagen bestimmt. Damit werden für den einzelnen Lernenden Entwicklungsziele formuliert, die durch die Bewältigung unterschiedlichster Aufgabenformate erreicht werden können.

Eine gute Ganztagsschule stellt sich die Frage, inwieweit es in ihren Lehr- und Lernangeboten um einen erfolgreichen Umgang mit Heterogenität geht. Damit ist gemeint, dass Talente und Interessen Einzelner geweckt oder gefördert werden bzw. eine Forderung und ein Anspruch gestellt werden, und dass andere Schülerinnen und Schüler unterstützt und begleitet werden, um Defizite auszugleichen. Die Wahrnehmung und pädagogische Berücksichtigung der individuellen Unterschiede von Schülerinnen und Schülern ist eine elementare Aufgabe der Lehrkräfte, deren Rolle sich hier aber auch deutlich hin zu einer Beraterfunktion wandelt.

Am Gymnasium Eringerfeld haben wir daher einen “Frei-Day” für alle Klassen 5 bis 10 eingeführt. Freitags findet bei uns nun kein “klassischer Unterricht” mehr statt, stattdessen ist dieser Tag in so strukturiert:

1. Stunde: Lernwerkstatt/Selbstorganisiertes Lernen

2. Stunde: Projektzeit

3. Stunde: Projektzeit

4. Stunde: Lernwerkstatt/Selbstorganisiertes Lernen

5. Stunde: Klassenstunde/Orientierungsstunde

Im Detail bedeutet dies:

Lernwerkstatt/

selbstorganisiertes

Lernen

Die Schülerinnen/Schüler arbeiten nach Interessen und eigenständig organisiert, dann ggf. zeitversetzt und Themen ersetzt zu anderen Schülerinnen/Schülern. Sie suchen eigenständig einen Lernraum auf (aktuelle Tabelle: s.u.), der von einem Fachlehrer begleitet wird. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler jahrgangsübergreifend und können sich dabei gegenseitig unterstützen, was die Verantwortungsbereitschaft, Toleranz, Kooperationsfähigkeit und das Gemeinschaftsgefühl am Gymnasium Eringerfeld unterstützt/fördert.

Es handelt sich hierbei zwar um selbstbestimmtes und selbstwirksames Lernen, aber es gibt auch auch begleitend einen

*Lernbogen, in dem Fachlehrer/Klassenlehrer eintragen bzw empfehlen, in welchem Bereich ein Kind etwas lernen sollte/könnte

*Evaluationsbogen, in dem nach jeder Stunde das Lernen reflektiert wird

* vorbereitete Lernmaterialien der einzelnen Fächer zu grundlegenden Kompetenzen

Perspektivisch soll in Kooperation zwischen den Schülerinnen und Schülern sowie Fachschaften ein Kompetenzcurriculum entwickelt werden, das in gemeinsamen Konsens als elementar angesehen wird und zu dem es Lernmaterialien geben soll.

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe unterstützen durch Lernpatenschaft die Stunden des eigenständigen Lernens und übernehmen Verantwortung in der Schulgemeinschaft. Das Schlagwort “Schüler helfen Schüler” wird hier vorbildlich umgesetzt/gelebt.

Zum Lernen stehen den Schülerinnen und Schüler die IPad-Koffer, der Medienraum und die Schulbücherei natürlich zur Verfügung.

Im ersten Halbjahr des Schuljahres 2023/2024 stehen die folgenden Lernräume mindestens zur Verfügung:

Stunde Raum 1 Raum 2 Raum 3 Raum 4 Raum 5 Raum 6
1. Mathematik Mathe & Naturwissenschaften Deutsch Englisch Fremdsprachen Gesellschafts-wissenschaften
4. Mathematik NW & Experimentieren Deutsch Englisch Fremdsprachen Gesellschafts-wissenschaften

Projektzeit

Über das gesamte Schuljahr hinweg wurden gemeinsam mit der SV für das Schuljahr 2023/2024 folgende Verabredungen zu den Projekten getroffen:

7. Aug 23 - 20. Okt 23: Umwelt und natürliche Ressourcen (Projekt 1)

27. Okt 23 - 12. Jan 24: Demokratie und Menschenrechte (Projekt 2)

26. Jan 24 - 19. Apr 24: Diversität und Interkulturalität (Projekt 3)

03. Mai 24 - 27. Jun 24: Gesundheit (Projekt 4)

Jede Projektphase endet mit einer Präsenationsveranstaltung:

1) 20.10.23 — Ausstellung in der Aula (Einladung externer Gäste, des LIZ-Verbundes und des Umweltmobils)

2) 19.01.24 — Referate/Vorträge vor Schulgemeinschaft (incl der interessierten Eltern)

3) 26.04.24 — Klasseninterne Organisation

4) nach Fertigstellung — Ergebnisse auf Homepage dargestellt

Die Projekte findet abwechseln innerhalb des Klassenverbandes aber auch jahrgangsübergreifend statt. In einer ersten Phase finden die Schülerinnen und Schülern verschiedene Aspekte/Unterthemen, die sie interessieren und suchen sich dann Projektpartner, mit denen sie das Projekt durchführen. Neben einer angemessenen Planung (zeitlich, organisatorisch, Ressourcen orientiert, Präsentation vorbereitend) wird das gemeinschaftliche Arbeiten eingeübt und gefordert, wobei die Schülerinnen und Schüler von Ihren Klassenlehrerinnen bzw. Klassenlehrern beraten und begleitet werden.

Klassenstunde

Die Klassenstunde findet für die gesamte Sekundarstufe 1 gleichzeitig statt. In der Klassenstunde werden gemeinsame Aktivitäten geplant und wichtige Klassengeschäfte erledigt. Die Klassenleitungen können hier auch die Schülerinnen und Schüler beraten und die Lernwerkstätte reflektieren.

Auch der Klassenrat ist ein wichtiger Bestandteil der Klassenstunden. Hier erproben die Schülerinnen und Schüler wichtige Regeln und Abläufe demokratischen Handelns und erweitern ihre soziale Kompetenz. Weiter werden wichtige Themen, die die Schülerinnen und Schüler aktuell beschäftigen, besprochen und bearbeitet. Aufgetretene Konflikte können eigenverantwortlich in dieser Stunde bearbeitet werden, indem die Schülerinnen und Schüler über die Woche Themen für die Besprechung im Klassenrat sammeln. Einzelne leiten das Gespräch, andere achten auf die Einhaltung des zeitlichen Rahmens oder schreiben das Protokoll, alle beteiligen sich an der Diskussion und Lösungssuche. Im nächsten Klassenrat wird kontrolliert, ob die Lösungsvorschläge eingehalten wurden.

Alle zwei Monate finden in der Aula statt der Klassenstunde Assemblies statt, in denen sich alle Schülerinnen und Schüler treffen und austauschen. Die Assemblies werden von der SV organisiert und durchgeführt. Ein Assembly bietet neben der Informationsweitergabe und Wertschätzung besonderer Leistungen und Erfolge die Möglichkeit, die Vielfalt des schulischen Lebens zu präsentieren und unterstützt so die Identifikation mit der Schule sowie das Gemeinschagtsgefühl.