Ulli Potofski liest am Gymnasium Eringerfeld

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Messi oder Ronaldo – wer ist der beste Fußballer der Welt? Das war eine der wichtigsten Fragen, welche die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a und 6a des Gymnasiums Eringerfeld mit in die heutige Lesung von Ulli Potofski mitnahmen. Doch diese Frage stand zunächst nicht im Mittelpunkt, denn Ulli Potofski war nach Eringerfeld gekommen, um aus seinem Jugendbuch “Mut ich” vorzulesen und darüber mit den Kindern zu sprechen.

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person und des Lebensweges begann Ulli Potofski, der neben der ihn bekannt machenden Tätigkeit als Fußballreporter auch als Schriftsteller tätig ist und bei verschiedenen Hörspielen mitwirkte (z.B. “Die drei ???” oder “Teufelskicker”), mit dem Vorlesen des Einstiegskapitels von “Mut ich”. Hierbei handelt es sich um einen authentischen und aufwühlenden Jugendroman zu den Themenbereichen Gruppenzwang, Mobbing, schlechtem Gewissen und Mut, der seinen Ursprung darin findet, dass nach dem Ausstrahlen der Netflix-Serie “Squid Games” ähnliche Bestrafungsspiele auf verschiedensten Schulhöfen nachgespielt wurden und hier Fiktion zur Realität bei Kindern und Jugendlichen führte.

“Opfer, Opfer!”, rufen die Kinder im Chor, als Paul sich in seinem Seil verheddert und auf den Boden fällt. Platsch – mit beiden Knien landet er im Dreck. So ein Mist!, denkt er. Er hat das Spiel verloren. Und Verlierer werden bestraft. “Heute”, beginnt Ben, “bekommt der Verlierer als Strafe von jedem von uns Ohrfeigen. Und zwar ordentliche, nicht nur so ein Streicheln. Also los! Stellt euch in einer Reihe auf.”

Und so geht es weiter. Die Clique spielt einfache Kinderspiele – und am Ende wird der Verlierer bestraft. Besonders Ben, der Boss der Clique, denkt sich immer härtere Strafen aus. Und alle machen mit, trotz schlechtem Gewissen. Denn keiner hat den Mut, Ben zu widersprechen. Schließlich kommt es zur Katastrophe…

Ulli Potofski gelang es im Anschluss an die Lesung sehr gut, die Kinder und ihre Erfahrungen einzubeziehen und diese mit ihnen zu besprechen. Eindringlich wies er diese daraufhin, dass es bei einer Mutprobe oft viel mutiger sei, sich dieser zu verweigern und Gruppenzwänge auszuhalten als die Mutprobe wahrzunehmen und sich in Gefahr zu bringen.

Er stellte dann auch noch weitere seiner Bücher vor, vor allem auf die Reihe “Locke” ging er ein, die durch den Fußballkontext besonders auch männliche Leser gewinnen will. Er betonte, dass die dort aufgenommenen Inhalte allesamt biographische Relevanz haben und stellte auch einzelne Abschnitte vor, wobei die Kinder auch aktiv in Moderationsrollen einbezogen waren. Besonders seinen Ausführungen zum Voodoo-Kult lauschten die Kinder sehr aufmerksam.

Als Ulli Potofski dann doch noch aus dem Nähkästchen plauderte, welche der Idole der Kinder er persönlich kennenlernen durfte, leuchteten viele Augen, insbesondere als er von einem Besuch bei Messi zuhause vor zehn Jahren in Barcelona berichtete. Wichtig war ihm aber auch, die Schülerinnen und Schüler darauf hinzuweisen, dass bei kritischem (Sport-)Journalismus kein Platz für Freundschaften sei.

Zuletzt konnten die jungen Zuhörer noch verschiedenste Fragen stellen. Besonders über die am Ende gestellte Frage/Bitte, ob er bitte noch weiterlesen könnte, freute sich unser Gast: er verschenkte dem fragenden Schüler daraufhin das zur Lesung verwendete Exemplar und nahm dem verantwortlichen Deutschlehrer Herr Friedrich das Versprechen ab, das Buch der Klasse in den kommenden Woche weiter vorzulesen.

Wir danken dem Medienzentrum Soest, das sich für diese Veranstaltung verantwortlich zeigte, diese begleitete und technisch unterstützte. Herr Potofski ging nach über 60 Minuten und einigen Autogrammen dann weiter zur Realschule Eringerfeld, wo die nächste Lesung anstand.

Achja: Und wer ist nun der beste Fußballer? Ulli Potofski findet, dass eine Meinung hierzu streitbar ist und verschieden betrachtet werden kann. Er hält aber – trotz aller Erfolge und Leistungen von CR7 – Messi für den besten Fußballer, da dieser sich mehr um die gesamte Spielorganisation kümmere und nicht sich zu sehr in den Mittelpunkt stelle.